der absolute Gleißhammer!

Der Name Gleishammer riecht schon richtig nach harter Arbeit. Längst muss sich moderner Stadtumbau auch mit alten Arbeiterquartieren befassen. Auch das bedeutende Industrieviertel wurde schließlich umstrukturiert.
Gleihammer, Darstellung um 1612 aus dem Cnpfschen Skizzenbuch
Keimzelle von G. ist ein 1336 erwähnter Hammer an der "Weierstat"(bzw., am Goldbach) in Zusammenhang mit dem Verkauf an Konrad Groß. Zum Schutz wurde ein Herrensitz erbaut, für dem ab 1434 die Bezeichnung Gleißhammer benutzt wurde, offenbar nach der Schienenführung des Hammerwerkes am Goldbach. 1612 sah nach einer Skizze (Cnopfsches Skizzenbuch/ Haller-Archiv) wie oben aus.
In dem von einer Mauer umgebenen Dorf entstand um 1610 ein zweiter Herrensitz, das Vargethen- oder Güntherschlösschen, das bis 1930 bestand. 1792 betrug die Zahl der Anwesen elf, Grundherr war der jeweilige Schlossherr.
Das Hochgericht stand der Reichsstadt Nürnberg zu.

Zeltnerschloss auf einer Weiherinsel, NürnbergZeltnerschloss

Hammer mit Wehrsitz wurden im Ersten Markgrafenkrieg erfolgreich verteidigt, jedoch ...
Seit etwa 1610 gab es auf einem Bauernhof einen weiterer Herrensitz, das Güntherschlösschen in der Schlossstraße 62, seit 1919 Tel.- und Radiofabrik Bruckner und Stark (Lumophon), 1930 abgerissen.

1796 kam Gleißhammer an Preußen, 1806 an Bayern.
Bis 1818 wuchs das Dorf kaum, dafür zwischen 1860/90 und noch stürmischer nach der Eingemeindung 1899 auf das 10fache - Indiz dafür, dass das Arbeiterviertel schon vor der Jh.wende großstädtisch bebaut war.

1825 wurde Gleißhammers Ortsteile Glockenhof und St. Peter nach Nürnberg eingemeindet, das eigentliche - bereits stark industrialisierte - Gleißhammer erst 1899.

ehemalige SchuleViel Dörfliches - vom Zeltnerschloss mal abgesehen - ist nicht mehr zu finden. Auch das klassizistisch geprägte ehemalige Schulhaus ist schon eher modern.
Ab 1871 wurde durch die Bahnlinie das Zeltner-Schloss und Dorf getrennt und bis 1901 völlig neu bebaut. Nördlich blieb ein von Bahnlinien umschlossenes Baggerloch, heute mit gleichnamiger Gartensparte. 1943 bei Luftangriff vollständig ausgebrannt und 1953 wieder neu aufgebaut.
Luisenstraße Schule in Gleißhammer Scharrerstraßegründerzeitliche Eckhaus (1909) Josefstraße 11 in Nürnberg Gleißhammer

einst wichtige Fabriken im Viertel:
1866 Nürnberger Metall- und Lackierwarenfabrik der Gebrüder Bing 1937 durch Fa. Diel übernommen; Stephanstraße;
1895/57 Maschinenbaufabrik J.G. Kayser, 1993 Fusionierung mit National Machinery, 1993 liquidiert;
1914 Karosseriefabrik und Lackiererei Josef Steib (Seitenwagen) Zerzabelshofstraße - 1991
Bebauung des Geländes mit Großwohn- und Geschäftslage Goldbachpark

Weichselgarten

einstige Einöde mit Weiherhaus östlich vom Zeltnerweiher, seit 1808 zur Gemeinde Gleißhammer und mit dieser 1899 nach Nürnberg eingemeindet;
Lage im Gleisdreieck zwischen der Ringbahn und der S-Bahnlinie nach Lauf, rechts der Pegnitz
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Gleißhammer in der Oststadt von Nürnberg, Lage des Stadtteils im Stadtplan