Krottenbach, Mühlhof - mit Gerasmühle, Holzheim, Lohhof

In dem am Südwestrand des Stadtgebiets gelegener Statistischer Bezirk 55 gibt es viel Ordentliches, aber kaum Herausragendes. Oder doch? Na klar doch.

Krottenbach

Krottenbach
1267 als "Crotenbach" erwähntes Dorf. Frühzeitig teilten oder liehen sich die Dompropstei Bamberg und die Herren v. Berg den Besitz. Später erbte das Klarakloster hier Besitz, während weitere Güter zur Ausstattung einer Zwölfbrüderhausstiftung Verwendung fanden.
Mit den im Besitz einer Seitenlinie der Herren v. Berg verbliebenen Gütern waren, ebenso wie mit dem Bamberger Lehenbesitz, Nürnberger Patrizier belehnt. Das von Schwabach ausgeübte Hochgericht wurde für den Nordteil vom OA Cadolzburg (Richteramt Rotal) bestritten. Das Kastenamt Schwabach und das Klarenamt teilten sich die Dorf und Gemeindeherrschaft. Pfarrechtlich gehörte Krottenbach zu Dietersdorf. Wo nun konnte man sich als Unberittener beschweren? Da half nur noch hoffen und beten.
1796 von Preußen okkupiert, 1806 an Bayern, 1808 mit Mühlhof, und Ober- und Unterdeutenbach zu einem Steuerdistrikt bestimmt und 1818 zur Gemeinde Deutenbach vereint. 1922 erfolgte die Eingemeindung nach Nürnberg, wobei Deutenbach nach Stein eingemeindet wurde.
spektakulär:
Münzfund von 1950, als ein 1443 vergrabener Schatz gehoben wurde.
Nicht nur an der Krottenbacher Str. 89 ist ein restauriertes Fachwerkanwesen zu bestaunen. Der Ort ist dörflich gediegen und ansehnlich.

Mühlhof

Keramikfabrik an der Rednitz in Mühlhof

Lag hier an der Rednitz die seit 1336 belegte Mühle der Reichelsdorfer Forsthube? Als Lehen zuerst (?) unter anderem an die Waldstromer vergeben, erfuhr die Mühle Wandlungen und Vernichtung, war sogar eine Leonische Drahtfabrik (Fa. Johann Balthasar), wuchst im Laufe der Jahrhunderte zum Industriedorf mit Werksiedlung.
Der Ort an der Rednitz zeigt deutlich Hanglage und an seinen von Feldern gesäumten Rändern weht meist ein feines Lüftchen. Am Rande vom Lohholz-Wäldchen befindet sich ein Oedweiher, der längst nicht mehr öde ist.
Vor der Eingemeindung nach Nürnberg 1922 war Mühlhof der Gemeinde Deutenbach zugehörig, die in Schwabach aufging.

Gerasmühle - ein Muss für Touristen aus Nürnberg

Hof an der Gerasmühle1273 schenkte Ritter Bruno v. Immeldorf(?) aus dem Geschlecht der Herren von Laufamholz dem Kloster Engelthal unter anderem eine Mühle. Einst aufgrund des Wirtschaftpotentials strategisch bedeutsames Ziel, hatte sie eigentlich mit dem Industriezeitalter um 1800 ausgedient, aber...
Die derzeitigen Nutzer freuen sich über jeden Besuch des einstigen Industrieweilers und führen gern durch das touristische Kleinod.

Holzheim

Holzheimer Hof in Nürnbergs Südostecke
Der Weiler gehörte mit zwei Bauernhöfen zur Grundherrschaft der Deutschordenskommode, kam 1791 an Preußen, 1806 an Bayern.
1808 zur Gemeinde Dietersdorf (1959 in Wolkersdorf umbenannt)
1824 30 EW in 3 Anwesen
1972 Eingemeindung nach Nürnberg (Wolkersdorf nach Schwabach)
1998 rund 140 EW in 30 Gebäuden, wohl simple EFH aus den 1930er Jahren;
Im Flecken Holzheim steht ein schöner Hof noch ordentlich im Felde.

Lohhof

Lohhof, kleine Straßensiedlung an der Rednitz in Nürnberg
Von einem Straßendorf kann man nicht sprechen, dazu fehlt inzwischen der rein dörfliche Charakter. Eher eine klein begrenzte Straßensiedlung mit robusten Häusern, durch die ruhig fließende Rednitz gut gen Osten abgeschirmt und an die Gerasmühle grenzend.

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Krottenbach und Mühlhof in der Außenstadt Süd Nürnberg, Lage im Stadtplan