zweischaliger Brunnen mit Triumpfsäule

Denkmal für die Ludwig-Eisenbahn in Nürnberg Gostenhof

Er besteht aus einer ursprünglich mit Brunnenschalen kombinierten Denkmalspyramide, ist geziert mit allegorischen Figuren der Städte Nürnberg und Fürth sowie mit Reliefplatten, die stürmische Entwicklung das Verkehrswesen vom Pferdefuhrwerk bis zur Eisenbahn preisend.
Die Bahn kam, kommt(e) und ging kurze Zeit später, jedenfalls an dieser Versuchsstrecke. Straßenbahn war billiger. Auch das Denkmal bewegte sich - welche Dynamik! - vom Plärrer an den damaligen Stadtrand Gostenhof. Auch da musste das Denkmal 1966 noch einmal weichen, nicht weit, nur in den Grünstreifen der heutigen Straßenmitte. Die U-Bahn verlangte nach Abstand.

Ein opulentes Denkmal mit obelisken Kern, das umschritten werden will, um den Triumpf zu vervollständigen. Attribute der Technik, zu ornamental reichen Gebilden gebündelt, hängen vom Friesbalken des Obelisken, und quasi im Himmel schwebt Merkur, der auf dem Kopf eines Adlers herumtanzt.

Gussplatte am Ludwigs-Eisenbahn-Brunnen in Nürnberg: So überwältigend war einst die Freude, dass der Zug überhaupt fuhr

Hoheitsvoll blicken zwei Frauen aus ihren Prunkgewändern in die Ferne, zu stolz und abwesend, uns zu bemerken. Jede schaut in ihren Machtbereich, beide ziehen nicht am gleichen Schienenstrang und kommen so auch niemals an. Norimberga und Furthia sollen das sein, wobei man die Eltern speziell des letzteren schlecht aussprechbar und missverständlichen Namens belangen sollte.

Ein informatives Kunstwerk von wahrhaft wilheminischer Größe

Ludwigs-Eisenbahn-Brunnen
Entwurf: Heinrich Schwabe
Guss von Christoph Lenz, 1890
urspünglich auf dem Plärrer (bis 1927)
zuletzt gesehen: Fürther Straße, Gostenhof

Ab der 2. Hälfte des 19. Jh. ergaben sich mit der Entstehung neuer Stadtteile neue Aufstellungsorte für weitere Brunnen. In der Folge wechselte auch wancher Brunnen seinen Standort, meist in die neuen Parks und Plätze.