Hans Sachs - ein Lebenskünstler?

Denkmal für den universellen Sprücheklopfer Hans Sachs in Nürnberg

Da scheint er über das heutige Markttreiben zu sinnieren und am liebsten herabsteigen, um sich unter- und einzumischen: derb deftig, herzlich ehrlich, altfränkisch.

5.11.1494 geboren in Nürnberg
- Sohn eines Schneiders
- Schüler der Lateinschule
- Schusterlehre
- wandernder Handwerksbursche
- Mitglied der Meistersingerzunft
- Meister der Fastnachtspiele

19.1.1576 verstorben in Nürnberg

Der volkstümliche Sprüchereimer hinterliess uns unter anderem.
- 4.275 Meisterlieder
- 108 Schauspiele
- 1.800 Spruchgedichte

Er war kein(!) Poet, aber auch kein Sprücheklopfer.

Denkmal für Hans Sachs
Entwurf von Konrad Krauser, 1874
zuletzt gesehen: am Hans-Sachs-Platz, wo bis zum 2. Weltkrieg sein Geburtshaus stand

gefunden in:
Das Schlaraffenland
(Parodie auf das Paradies in einem Werk von Sebastian Brant)

Wer unnütz ist, sich nichts läßt lehren,
der kommt im Land zu großen Ehren,
und wer der Faulste wird erkannt,
derselbige ist König im Land.
Wer wüst, wild und unsinnig ist,
grob, unverständig zu aller Frist,
aus dem macht man im Land einen Fürsten.
Wer gern ficht mit Leberwürsten,
aus dem ein Ritter wird gemacht,
und wer auf gar nichts weiter acht't
als auf Essen, Trinken und Schlafen,
aus dem macht man im Land einen Grafen.
Wer also lebt wie obgenannt,
der ist gut im Schlaraffenland

Benimmregel von Hans Sachs am Herrenkeller Nürnberg

Text von 1518 am Herrenkeller in der Lorenzer Altstadt